Den »Anstoß« in Sachen Fußball gaben in den Nachkriegsjahren einige junge Männer aus verschiedenen Teilen Deutschlands, die beim Ölschieferwerk in Schörzingen tätig waren. In ihrer Freizeit spielten sie Fußball, eine Sportart, die in Schörzingen bis dahin nicht betrieben wurde. Da der zu Beginn des Jahrhunderts bestehende Turnverein schon in den Kriegsjahren wieder aufgelöst worden war und somit keine Möglichkeit bestand sich sportlich zu betätigen, weckte das Fussballspiel, das Interesse verschiedener junger Männer in Schörzingen. Der Gedanke, einen eigenen Verein zu gründen, wurde geboren. Im Sommer 1946 war es dann soweit: Reinhold Bregenzer, Gallus Geiger, Anton Seifriz, Christian Seifriz und Eduard Koch meldeten unter Leitung von Reinhold Bregenzer den Sportverein Schörzingen an. Zum Jahresende zählte der Verein bereits 35 Mitglieder, doch die amtliche Genehmigung des »SV Schörzingen« wurde von der damaligen Militärregierung erst am 27. August 1949 ausgestellt. | |
Bis zur Einweihung des eigenen Sportplatzes an Pfingsten 1952 leistete der VfR Wilflingen mit der Überlassung seines Spielfelds »Aspen« den jungen Fußballern aus Schörzingen wertvolle Nachbarschaftshilfe. Nach der Installation einer Flutlichtanlage 1960 begann man im Jahre 1966 mit der Planung eines Sportheims. Bereits im Sommer 1967 konnte das für die damalige Zeit äußerst mutige, letztlich auch sehr gelungene Bauwerk eingeweiht werden. Damit hatte der SV Schörzingen als einer der ersten Vereine im Bezirk optimale Voraussetzungen für den Spielbetrieb geschaffen. Die zunehmende Begeisterung der Schörzinger am Fußballsport - zwischenzeitlich wurden neben der aktiven Mannschaft eine Reserve, fünf Jugendmannschaften, die Altherren- und auch die Damenmannschaft gegründet - erforderte bereits in den siebziger Jahren ein zweites Spielfeld. Nach einer Übergangslösung, dem »Mösle«, konnte 1984 ein neuer Sportplatz eingeweiht werden. | |
Nachdem sich in Schörzingen in den sechziger Jahren einige Turner unter Leitung von Willi Hempel zusammengetan hatten, wurde diese Sparte 1964 offiziell dem SVS angegliedert. Heute umfaßt die Tumabteilung drei Kinderturngruppen, drei Frauenturngruppen, die Bauch-Beine-Po Gruppe, jeweils eine Frauen- und Männer-Volleyballgruppe und die Jedermannsturner. Auch Damenfußball wurde in Schörzingen gespielt. Unter der Leitung von August Bayer wurde 1970 eine Damenmannschaft gegründet, die 1982 mit der Meisterschaft in der Kreisliga ihren größten Erfolg feierte. Einige Jahre später mußte die Damenmannschaft aber wegen Spielermangel ihren Spielbetrieb einstellen. | |
In sportlicher Hinsicht erlebte der Verein Höhen und Tiefen. Bereits 1955 gelang der erste Aufstieg in die B-Klasse. Nach der Rückkehr in die C-Klasse 1957 konnte bereits zwei Jahre später der erneute Aufstieg erkämpft werden, doch fand man sich schon 1960 in der C-Klasse wieder. Frischen Wind in Sachen Fußball brachte dann ab 1964 der damalige Schulleiter Maurer in den Verein. Dies zahlte sich auch 1966 mit dem Wiederaufstieg in die B-Klasse aus. Nach dem Abstieg 1968 war es 1972 dann wieder soweit, der Aufstieg in die B-Klasse wurde abermals geschafft; diesmal konnte man bis 1983 mit teilweise sehr guten Ergebnissen dort verbleiben. | |
Die folgenden Jahre waren in sportlicher Hinsicht nicht sehr erfolgreich, denn es dauerte bis 1996, ehe endlich wieder ein Aufstieg, diesmal in die Kreisliga A, gefeiert werden konnte. Nachdem man ein Jahr später gleich wieder abgestiegen war, gelang 1998 der sofortige Wiederaufstieg. Ein besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das Freundschaftsspiel gegen die damalige Bundesligamannschaft des TSV 1860 München am 08.10.1999 in Schörzingen. Eine mit Spielern aus dem Oberen Schlichemtal verstärkte Schörzinger Mannschaft hatte allerdings keine Chance und verlor mit 0:16. | |
Die Kreisliga A konnte bis in die Saison 2003/04 erfolgreich gehalten werden, ehe man für ein Jahr in der Kreisliga B pausieren musste. In der darauffolgenden Saison 2004/05 gelang dem SV Schörzingen der sofortige Wiederaufstieg. Dieser hielt bis in das Jahr 2008, in welchem wieder der Gang in die Kreisliga B angetreten werden musste. Rechtzeitig zum 70-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 gelang im Juni der Aufstieg über die Relegation in die Kreisliga A. Dieses Jubiläum feierte man mit dem traditionellen Oberhohenberg-Pokalturnier. Neben den Turnierspielen gab es einen großen Festakt mit Ehrungen sowie eine Tanzveranstaltung für Jung und Alt.
|